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Monday, August 29, 2011

XXL Rock / February 2011

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Interview mit Moonsorrow

Mit „Varjoina Kuljemme Kuoleiden Maasa“ haben Moonsorrow ein weiteres, erstklassiges Meisterwerk geschmiedet, das einmal mehr alle Klischees des Pagan Metal gekonnt umschifft und die Konkurrenz meilenweit hinter sich lässt. Wir klopften Ville Sorval (Vocals, Bass) auf die Schulter und baten ihn zum Gespräch.

moonsorow

Ville, wie würdest Du in ein paar knappen Worten den Hauptunterschied zwischen „Varjoina Kuljemme Kuoleiden Maasa" und den früheren Veröffentlichungen beschreiben?

Der Hauptunterschied ist schätzungsweise, dass es viel düsterer und härter ist. Es klingt noch immer nach Moonsorrow aber auf eine etwas andere Art, also sind die Leute eventuell etwas überrascht. Ein Unterschied zu den vorausgegangenen Werken ist ebenfalls, dass „VKKM" genau genommen ein eigenständiges Konzept-Album ist.

Warum habt Ihr diese interessante Abwechslung zwischen epischen, langen Tracks und kurzen Pausenstücken gewählt? Ist das gesamte Album als eine Einheit zu verstehen und dienen die kurzen Tracks als Bindeglieder zwischen den einzelnen Kapiteln?

Da es ja ein Konzept-Album ist, eine Geschichte mit einem Anfang und einem Ende, führen die Zwischenspiele die Erzählung weiter. Der kurze Text, der zu jedem Zwischenstück geschrieben wurde (auch wenn er nicht laut gesprochen wird), beschreibt was in der Geschichte zwischen den einzelnen Songs geschieht. Außerdem sind sie zwischen den eigentlichen Songs platziert, um dem Album einen zusätzlichen bildlichen Eindruck zu verleihen und dem Hörer eine kleine Pause zu gönnen bevor er sich in einem weiteren, viertelstündigen Opus vertieft.

War diese Aufnahme, welche Chöre beinhaltet, komplexer? War es schwieriger mit vielen unterschiedlichen musikalischen Persönlichkeiten zu arbeiten?

Die gesamte Aufnahme war viel entspannter als bei allen Aufnahmen zuvor aber ich weiß nicht genau weshalb. Es gab keine größeren Schwierigkeiten in irgendeiner Aufnahmephase. Jeder in der Band kam gut mit jedem einzelnen aus und wusste was von den Anderen zu erwarten ist und das gleiche gilt für die Chöre. Wir haben nur Leute gefragt, die wir kennen und mit denen wir bereits vorher gearbeitet haben.

moonsorow cdNun, außer einigen Cover Songs in der Vergangenheit, behaltet Ihr weiterhin eure Texte in Finnisch bei, was es für die meisten Menschen außerhalb eures Landes erschwert, sie zu verstehen. Andererseits lässt es Eure Musik original und speziell klingen, wie wichtig ist es für Dich und die anderen Bandmitglieder weiterhin Musik in Eurer Muttersprache zu machen?

Die finnische Sprache ist ein wichtiger Bestandteil Moonsorrows, und die Songs würden nicht dasselbe Gefühl ohne sie rüberbringen. Ich weiß, dass es möglicherweise unseren Erfolg im Ausland einschränkt, aber wir würden niemals unsere Integrität um des kommerziellen Erfolges willen aufs Spiel setzen. Wir sind eine finnische Band, die auf Finnisch singt, das sind eben wir.

Würdest Du sagen, es ist eines eurer wichtigsten Ziele, die nordische Mythologie wieder in die Köpfe der Jugend zurückzubringen, denkst Du persönlich, sie ist zu sehr in Vergessenheit geraten heutzutage und es sollte wieder daran erinnert werden?

Definitiv scheinen die Menschen in diesen modernen Zeiten sich nicht mehr daran zu erinnern, wo sie herkommen und was sie respektieren sollten. Wir alle verdanken unsere Existenz der natur, welches eine Sache ist, dessen sich unsere Vorfahren noch völlig bewusst waren. Mythologie ist ein geeignetes Hilfsmittel zur Bildung, da sie oft beschreibt wie diese Leute lebten und neben und mit der Natur existierten, sie nicht ausbeuteten oder entgegensteuerten.

Inwieweit beeinflusst die Arbeit deines Cousins Henri in beiden Bands, Moonsorrow & Finntroll, euren Band-Fortschritt, würdest du es als Vorteil für Moonsorrow bezeichnen oder behindert es euren eigenen Erfolg manchmal?

Es hat niemals irgendwelche größeren Probleme deswegen gegeben, wie Henri seine Zeit einteilt. Sicherlich können Moonsorrow und Finntroll niemals Alben zur selben Zeit machen (da Henri die Hauptfigur beider Bands ist) und daher können wir sehr selten gemeinsam touren aber ungeachtet dessen findet Henri für gewöhnlich stets Zeit für beide Bands. Auch ist es für ihn absolut klar wie Moonsorrow und Finntroll jeweils klingen sollen und deshalb verwirrt es ihn auch niemals wirklich, während er für beide Bands schreibt.

moonsorrow 2Ein großer Unterschied zwischen den Nordeuropäischen Staaten und z.B. Deutschland ist der starke Zusammenhalt der Metal-Bands und die oftmals engen Freundschaften. Ist es genauso in Finnland? Habt Ihr viele Kontakte zu anderen finnischen Bands und würdest du die Szene als eine ‚große Familie' bezeichnen?

Da wir ein kleines Land mit bloß 5 Millionen Einwohnern sind und mit nur wenigen Ballungszentren, kennt jeder mehr oder weniger jeden. Alle Musiker in einer Stadt hängen zusammen in denselben Bars rum, teilen Proberäume und arbeiten manchmal sogar am gleichen Arbeitsplatz. Also ja, es ist sozusagen wie eine große Familie. Und wir kommen alle miteinander klar.

Es gab einige politische Kontroversen in Deutschland in der Vergangenheit wegen Eurer angeblich rechten Gesinnung, kümmert Euch dies noch oder ist das Thema endgültig erledigt?

Natürlich interessiert es mich noch immer. Ich meine, diese angeblichen „politischen Standpunkte", die dieser eine Idiot über uns verbreitete, waren nichts als LÜGEN und es ärgert mich, wenn jemand diesen völligen Schwachsinn tatsächlich glaubt. Es wird nicht geklärt sein, bis dieses erbärmliche menschliche Wesen sich bei uns entschuldigt. Was er offensichtlich nicht vorhat, da er nicht in der Lage ist, zuzugeben, dass er falsch lag.

Ihr spielt auf der Paganfest Tour und dem Summer Breeze dieses Jahr, habt ihr schon Pläne auf weiteren Festivals aufzutreten und werdet Ihr irgendwann demnächst wieder außerhalb Europas touren?

Es wird wahrscheinlich noch einige andere Festivals geben, aber noch wird nichts veröffentlicht.
Auch werden wir mit großer Gewissheit ebenfalls eine weitere Tour im Herbst spielen, man wird es sehen.

Eine abschließende Frage: Denkst Du „Varjoina Kuljemme Kuoleiden Maasa" kann den Erfolg Eures bis dato erfolgreichsten Albums „Kivenkantaja" übertreffen?

Ich hab keine Ahnung, ich denke, dieses ist eine Frage für unsere Marketing Abteilung bei Spinefarm.
Anders ausgedrückt: mich kümmern diese Dinge nicht sonderlich. Natürlich hoffe ich, die Leute werden sie mögen, aber wenn nicht kann ich auch nichts dagegen tun.

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten!
Das Interview führte Natascha North und das Review findet ihr hier.

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